Gedenkveranstaltung LES ÉPARGES – Erinnerung und Auftrag zugleich
Im Rahmen der Weiterbildung nahm eine Abordnung des Pionierbataillons 905 am 28. September 2025 an der Gedenkveranstaltung in Les Éparges teil. Dieser Ort, an der ehemaligen Westfront gelegen, steht sinnbildlich für die unzähligen Opfer des Ersten Weltkriegs. Französische und deutsche Soldaten kämpften hier über Monate um wenige Meter Boden – ein Sinnbild für die Härte des Stellungskrieges.
Die Zeremonie wurde von französischen Behörden, Veteranenverbänden, Vertretern der Streitkräfte beider Nationen und zivilen Organisationen getragen. Mit Kranzniederlegungen und einer Schweigeminute ehrten die Teilnehmer die Gefallenen und setzten ein Zeichen der Versöhnung und Freundschaft zwischen Deutschland und Frankreich.
Militärhistorischer Kontext – Der Westfrontverlauf bei Saint-Mihiel
Der Abschnitt Saint-Mihiel war ein Schlüsselraum des Westfrontverlaufs entlang der Maas. Ab 1914 bildete sich hier ein tiefer Frontbogen, der sogenannte „Saint-Mihiel-Salient“. Deutsche Pioniereinheiten errichteten in diesem Gebiet komplexe Schützengräben, Stollen und Brücken, um den Nachschub und die Verteidigung sicherzustellen.
Im September 1918 brachten alliierte Truppen unter amerikanischer Führung den Frontbogen zum Einsturz – ein Wendepunkt, der die spätere Offensive an der Maas vorbereitete. Diese Gefechte verdeutlichen bis heute den hohen taktischen und technischen Stellenwert des Pionierwesens im Stellungskrieg.
Tradition und Weiterbildung
Die Kombination aus historischer Weiterbildung und aktiver Erinnerung festigt das Verständnis für Auftrag, Verantwortung und soldatische Identität. Mit der Teilnahme an der Gedenkveranstaltung in Les Éparges unterstreicht das Pionierbataillon 905 seine Verbundenheit mit der Geschichte, dem Auftrag der Pioniere und dem Gedanken eines vereinten, friedlichen Europas.
von Marco Dittmer