Vom 04.03. bis 08.03.2021 lernten die Reservisten unter der Führung eines erfahrenen Heeresbergführers den Umgang mit der winterspezifischen Ausrüstung und legten im Rahmen mehrtägiger Skitouren das anspruchsvolle Gebirgsleistungsabzeichen ab.
Grundlagenausbildung auf Skiern
Die Befähigung, sich mit zusätzlichem Gepäck und Waffe auf Skiern auch in unwegsamen Geländen bewegen zu können, bildet die Grundlage dafür, dass die Pioniere ihrem Auftrag zur Unterstützung der Gebirgsjägertruppe auch im Winter nachkommen können. Dazu gehört auch, diese Grundlagen auf geebneter Skipiste zu Üben. Somit können Reservisten auch mit wenig Skierfahrung Stück für Stück an diese Aufgaben herangeführt werden.
Vorbereitung für den Ernstfall: Verschüttetensuche mit Sonde und Schneeschaufel
Skitouren fern ab gemachter Pisten stellen immer ein erhöhtes Risiko für die Skigänger dar. Daher wird der Ernstfall geübt. Ausbildung des Rettungstrupps und der Mannschaft. Jeder Handgriff muss sitzen. Die Rettung eines verunglückten Soldaten mittels Universaltrage UT 2000 sowie das Anlegen von Knoten und Bunden muss jeder Soldat beherrschen.
Im Falle einer Verschüttung durch Lawinen zählt jede Sekunde. Mittels Sonden und Schneeschaufeln muss ein Verschütteter schnell gefunden und ausgegraben werden. Dies ist kräftezehrend und eine schwierige Führungsaufgabe.
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Aufbruch in den Morgenstunden. © Foto: PiBtl 905 / Marco Dittmer -
Nebel liegt über den Tälern der Reiteralpe. © Foto: PiBtl 905 / Marco Dittmer -
Sonnenaufgang: Aufstieg zum Großen Weitschartenkopf. © Foto: PiBtl 905 / Marco Dittmer -
Ausblick auf das schneebedeckte Berchtesgadener Land. © Foto: PiBtl 905 / Marco Dittmer -
Der Kommandeur des Pionierbataillon 905 Oberstleutnant Felix Gaukler blickt stolz auf seine untergebenen Kameraden. © Foto: PiBtl 905 / Thomas Graßl -
Mühsamer Aufstieg zum Großen Weitschartenkopf. © Foto: PiBtl 905 / Marco Dittmer -
Sonne und strahlend blauer Himmel auf dem Weg zum Weitschartenkopf. © Foto: PiBtl 905 / Marco Dittmer -
Die verschneite Winterlandschaft auf der Reiteralpe. © Foto: PiBtl 905 / Marco Dittmer -
Der Rettungstrupp mit UT 2000 auf Skiern in der Abfahrt. © Foto: PiBtl 905 / Felix Gaukler -
Der Rettungstrupp mit Universaltrage UT 2000 im Einsatz. © Foto: PiBtl 905 / Felix Gaukler -
Das Winter-Biwak in Hochgebirgszelten der Bundeswehr. © Foto: PiBtl 905 / Felix Gaukler -
Hägglunds auf dem Platz der Gruppe. © Foto: PiBtl 905 / Felix Gaukler
Aufbruch in den Morgenstunden
Lange vor Sonnenaufgang treten die Soldaten in ihren Schneetarnanzügen an. Es ist morgens 04:30 Uhr und es ist stockfinster. Der Heeresbergführer gibt letzte Befehle an die Soldaten, die nun ihr Gebirgsleistungsabzeichen Winter ablegen wollen, aus. Insbesondere für die Reservisten, die in ihren zivilen Berufen ganz andere Aufgaben ausüben, stellt dies jedes Mal wieder eine große Herausforderung dar. Denn es wird dabei nicht zwischen Reservisten und aktiven Soldaten unterschieden.
Nur der Mond zeigt schemenhaft den Weg auf. Die Orientierung in dem verschneiten Gelände fällt schwer. Keine Spuren weisen den Weg. Die Soldaten sind die ersten, die seit längerer Zeit die geplante Route begehen.
Bei Sonnenaufgang ist das erste Zwischenziel erreicht. Eine kurze Rast, bevor der Aufstieg mit Skiern auf den Großen Weitschartenkopf beginnt. Schönstes Wetter bietet den Soldaten einen atemberaubenden Ausblick auf das Berchtesgadener Land und bietet beste Möglichkeiten für eine umfassende Geländeeinweisung durch den Heeresbergführer.
Auch die Nacht im Biwak gehört zur Erfüllung der Leistungen dazu, um das Gebirgsleistungsabzeichen abzulegen. Genauso wie der zweite Marsch am Folgetag auf Skiern über die Weiten der weiß-verschneiten Reiteralpe.
von Marco Dittmer