Schnee und Eis halten Pioniere nicht auf

Reservisten des Pionierbataillon 905 legen Gebirgs­leistungs­abzeichen Winter auf der Reiteralpe ab

REITERALPE, März 2021: Alpine Befähigungen im Winter und uneingeschränkte Skibeweglichkeit mit Waffe und Gepäck gilt es auch für die Ingolstädter Pioniere des nichtaktiven Pionierbataillon 905 aufrecht zu erhalten, um so die Pionierunterstützung für die Kampftruppe ins Gebirge bringen zu können.

Vom 04.03. bis 08.03.2021 lernten die Reservisten unter der Führung eines erfahrenen Heeresbergführers den Umgang mit der winterspezifischen Ausrüstung und legten im Rahmen mehrtägiger Skitouren das anspruchsvolle Gebirgsleistungsabzeichen ab.

Grundlagenausbildung auf Skiern

Die Befähigung, sich mit zusätzlichem Gepäck und Waffe auf Skiern auch in unwegsamen Geländen bewegen zu können, bildet die Grundlage dafür, dass die Pioniere ihrem Auftrag zur Unterstützung der Gebirgsjägertruppe auch im Winter nachkommen können. Dazu gehört auch, diese Grundlagen auf geebneter Skipiste zu Üben. Somit können Reservisten auch mit wenig Skierfahrung Stück für Stück an diese Aufgaben herangeführt werden.

Vorbereitung für den Ernstfall: Verschüttetensuche mit Sonde und Schneeschaufel

Skitouren fern ab gemachter Pisten stellen immer ein erhöhtes Risiko für die Skigänger dar. Daher wird der Ernstfall geübt. Ausbildung des Rettungstrupps und der Mannschaft. Jeder Handgriff muss sitzen. Die Rettung eines verunglückten Soldaten mittels Universaltrage UT 2000 sowie das Anlegen von Knoten und Bunden muss jeder Soldat beherrschen.

Im Falle einer Verschüttung durch Lawinen zählt jede Sekunde. Mittels Sonden und Schneeschaufeln muss ein Verschütteter schnell gefunden und ausgegraben werden. Dies ist kräftezehrend und eine schwierige Führungsaufgabe.

Aufbruch in den Morgenstunden

Lange vor Sonnenaufgang treten die Soldaten in ihren Schneetarnanzügen an. Es ist morgens 04:30 Uhr und es ist stockfinster. Der Heeresbergführer gibt letzte Befehle an die Soldaten, die nun ihr Gebirgsleistungsabzeichen Winter ablegen wollen, aus. Insbesondere für die Reservisten, die in ihren zivilen Berufen ganz andere Aufgaben ausüben, stellt dies jedes Mal wieder eine große Herausforderung dar. Denn es wird dabei nicht zwischen Reservisten und aktiven Soldaten unterschieden.

Nur der Mond zeigt schemenhaft den Weg auf. Die Orientierung in dem verschneiten Gelände fällt schwer. Keine Spuren weisen den Weg. Die Soldaten sind die ersten, die seit längerer Zeit die geplante Route begehen.

Bei Sonnenaufgang ist das erste Zwischenziel erreicht. Eine kurze Rast, bevor der Aufstieg mit Skiern auf den Großen Weitschartenkopf beginnt. Schönstes Wetter bietet den Soldaten einen atemberaubenden Ausblick auf das Berchtesgadener Land und bietet beste Möglichkeiten für eine umfassende Geländeeinweisung durch den Heeresbergführer.

Auch die Nacht im Biwak gehört zur Erfüllung der Leistungen dazu, um das Gebirgsleistungsabzeichen abzulegen. Genauso wie der zweite Marsch am Folgetag auf Skiern über die Weiten der weiß-verschneiten Reiteralpe.

von Marco Dittmer

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